Von Dr. Hannelore Gotzler
Untergriesbach/Hauzenberg.
Gute Filme leben von der packenden Handlung. Dass sie
uns zu Tränen rühren oder dass plötzlich das
„Gänsehautgefühl“ aufkommt, liegt an der Musik. Sie
zielt auf das Unterbewusstsein und ist damit weit mehr
als bloßer Hintergrund. Deshalb gibt es auch einen
Oskar für die Filmmusik, berühmte Soundtracks sind
Kassenschlager geworden (Flashdance, Titanic), auch
der Stummfilm kam nie ohne Musik aus.
150 Schüler gestalten das Programm
So war es eine spannende Aufgabe für die
Musiklehrerinnen am Gymnasium Untergriesbach, Heidi
Kristl und Elisabeth Rickl, in der Stifter-Halle einen
Abend mit Werken aus der Filmmusik zu organisieren.
Rund 150 musikalisch begabte Schülerinnen und Schüler
gestalteten das Programm in so unterschiedlichen
Gruppen wie Unterstufenchor, Großer Chor, Orchester,
Modernes Ensemble, Schulband und Big Band, auch
solistisch traten sie auf. Den beeindruckenden Auftakt
bildete das symphonisch besetzte Orchester mit zwei
opulenten Werken aus den Filmreihen „James Bond Theme“
und „Fluch der Karibik“. Berühmte Kinomusik bot auch
der Große Chor unter der Leitung von Heidi Kristl:
„The Ballad Of Sweeny Todd“ (aus dem gleichnamigen
Film), „Fly With Me“ aus „Wie im Himmel“ und der
Klassiker „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“
zeigten das breite Sängerspektrum und eine Auswahl aus
guten Klavierbegleitern (Christoph Dehner,Vanessa
Fesl, Florian Sicklinger). Es folgte der
Unterstufenchor. Wunderbar gesungen und gestisch
untermalt war „Hakuna Matata“ aus „König der Löwen“,
anrührend die beiden Lieder aus dem Filmdrama „Die
Kinder des Monsieur Mathieu“, das die heilende Wirkung
von Musik auf Kinderseelen beschreibt. „Papierflieger“
schossen am Ende des gleichnamigen Liedes in die
Zuschauerreihen. Begleitet wurden die Chorsätze von
Kilian Sicklinger (Violoncello, Klavier), Eva Kristl
(Oboe) und Florian Weizenberger (Klavier). Neben den
großen Chor- und Orchesterauftritten konnten auch
einige kleine Formationen überzeugen, zu denen sich
besondere Talente zusammengeschlossen hatten: Eine im
wahrsten Sinne des Wortes „Swingin’ Safari“ boten
Rebecca Löffler, Lucas Kronawitter und Klara Sommer
(Querflöten) sowie Korbinian Sicklinger (Klavier),
Simon Ranzinger (E-Bass) und Johannes Falkner
(Schlagzeug). Musikalisch großartig bot Eva Kristl
„Gabriel’s Oboe“ von Ennio Morricone dar, einfühlsam
begleitet von Florian Sicklinger. Und dass auch kleine
Leute ganz groß auftrumpfen können, zeigte Kilian
Sicklinger mit „Ich brech’ die Herzen der stolzesten
Frau’n“. Der Steppke sang den Heinz-Rühmann- Schlager
so gekonnt, dass man ihm das sofort abnahm. Das
Publikum amüsierte sich köstlich. Hohes musikalisches
und komödiantisches Niveau zeigten auch die beiden
älteren Sicklinger- Brüder Korbinian (Klavier) und
Florian (Posaune) mit dem hinreißend gespielten
„Czardas“ von Vittorio Monti, wo sie versuchten, sich
gegenseitig die Schau zu stehlen und sich dabei in
einen wahren „Spielrausch“ hineinsteigerten.
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Auch die beiden Schlagzeuger
Sebastian Wallner und Michael Kainberger lieferten sich
an zwei Drumsets in einem Drumset-Duett von Nils Rohwer
einen professionellen Schlagabtausch. Dem Modernen
Ensemble (Leitung Heidi Kristl) glückte ein
erfrischendes Crossover zwischen bayerischer Volksmusik
und afrikanischen sowie lateinamerikanischen
Trommelklängen – „Sambavaria meets Afrika“. Die jungen
Wilden der Schulband „Wake up“ boten rockigen Sound mit
zwei aktuellen Charthits.
Papierflieger schießen in Zuschauerreihen
Den traditionellen Abschluss bildete wieder die
Big Band (Leitung Elisabeth Rickl): In „What a
feeling“ aus „Flashdance“ zeigte die Sängerin Vanessa
Calvano ihr erstaunliches stimmliches Potential. In
der „Blues-Brothers-Revue“ konnte die Big Band richtig
loslegen. Das Publikum erklatschte sich zwei Zugaben.
Schulleiter Franz Brunner dankte allen Beteiligten für
die Darbietungen auf sehr hohem Niveau, allen voran
den Musiklehrerinnen des Gymnasiums. |