Presseartikel

aktualisiert am 17.11.2010


Artikel vom 17.11.2010

 

„Dienstleister für Eltern und Kinder“

 

Untergriesbach. „Warum etwas ändern, wenn eh alles passt?“ Diese Frage stellte der neue Schulleiter Franz Brunner in seiner „Regierungserklärung“ und lieferte die Antwort gleich mit: „Bei keinem Schulleiter wird immer alles passen.“
Es brauche immer wieder Veränderungen. „Es ist besser, wir gestalten sie selbst, als dass wir darauf warten, dass sie uns aufgezwungen werden.“ In allen Bereichen und Berufen hätten sich die Gegebenheiten in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Neues zu gestalten sei eine Chance, um „Herr des Verfahrens und nicht Getriebener“ zu sein. Die Schule sei nicht mehr Anstalt, sondern ein Dienstleistungsunternehmen für Kinder und Eltern, aber auch die ganze Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund machten Kinder Mühe, seien anstrengend, aber sie seien jede Anstrengung wert. „Es macht nämlich auch sehr viel Freude, die positive Entwicklung von Kindern aktiv begleiten zu können.“ Entsprechend sei „Kinderlärm gute Zukunftsmusik“. Hier erzählte er von vielen Busfahrten mit Schülern, bei denen es auch immer laut geworden sei. Das gehe einem als Lehrer oft auf die Nerven. Aber bei genauerem Nachdenken sei ihm das lieber als die Alternative: Dass jeder Schüler mit einem Knopf im Ohr vor sich hinbrütet und keiner mit dem anderen rede. „Kommunikation ist sehr wichtig.“
Er bat die Eltern um Geduld und Gelassenheit bei manchen Rückschlägen im Lauf der Schulkarriere. Am Ende kämen auf dem Weg zum Abitur immer „vernünftige Erwachsene“ heraus.
Brunner plädierte dafür, nicht nur die Noten als Ziel zu sehen, sondern die „Anstrengungsbereitschaft“, dass jeder sein Bestes gibt. Hier knüpfte er an die Glaskugel-Symbolik an. Auch hier schaffe kein Künstler die perfekte Rundung.
Die „Lebenstauglichkeit“ formulierte Brunner als wesentliches Ziel. Die Schüler sollten die Schule als Menschen verlassen, die sich anstrengen wollen, durchhalten und entscheiden können sowie soziale Kompetenz und Lebenskultur besitzen. Das sei wesentlich wichtiger als die „Diskussion über Lerninhalte, die ohnehin hier und dort austauschbar wären“. - mr