Untergriesbach.
„Warum etwas ändern, wenn
eh alles passt?“ Diese Frage stellte der neue Schulleiter
Franz Brunner in seiner „Regierungserklärung“ und
lieferte die Antwort gleich mit: „Bei keinem Schulleiter
wird immer alles passen.“
Es brauche
immer wieder Veränderungen. „Es ist besser, wir gestalten
sie selbst, als dass wir darauf warten, dass sie uns
aufgezwungen werden.“ In allen Bereichen und Berufen hätten
sich die Gegebenheiten in den letzten Jahrzehnten massiv verändert.
Neues zu gestalten sei eine Chance, um „Herr des
Verfahrens und nicht Getriebener“ zu sein. Die Schule sei
nicht mehr Anstalt, sondern ein Dienstleistungsunternehmen für
Kinder und Eltern, aber auch die ganze Gesellschaft.
Vor diesem
Hintergrund machten Kinder Mühe, seien anstrengend, aber
sie seien jede Anstrengung wert. „Es macht nämlich auch
sehr viel Freude, die positive Entwicklung von Kindern aktiv
begleiten zu können.“ Entsprechend sei „Kinderlärm
gute Zukunftsmusik“. Hier erzählte er von vielen
Busfahrten mit Schülern, bei denen es auch immer laut
geworden sei. Das gehe einem als Lehrer oft auf die Nerven.
Aber bei genauerem Nachdenken sei ihm das lieber als die
Alternative: Dass jeder Schüler mit einem Knopf im Ohr vor
sich hinbrütet und keiner mit dem anderen rede.
„Kommunikation ist sehr wichtig.“
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Er
bat die Eltern um Geduld und Gelassenheit bei manchen Rückschlägen
im Lauf der Schulkarriere. Am Ende kämen auf dem Weg zum
Abitur immer „vernünftige Erwachsene“ heraus.
Brunner plädierte
dafür, nicht nur die Noten als Ziel zu sehen, sondern die
„Anstrengungsbereitschaft“, dass jeder sein Bestes gibt.
Hier knüpfte er an die Glaskugel-Symbolik an. Auch hier
schaffe kein Künstler die perfekte Rundung.
Die
„Lebenstauglichkeit“ formulierte Brunner als
wesentliches Ziel. Die Schüler sollten die Schule als
Menschen verlassen, die sich anstrengen wollen, durchhalten
und entscheiden können sowie soziale Kompetenz und
Lebenskultur besitzen. Das sei wesentlich wichtiger als die
„Diskussion über Lerninhalte, die ohnehin hier und dort
austauschbar wären“. - mr
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