Presseartikel

aktualisiert am 26.06.2010


Artikel vom 26.06.2010

42 Abiturienten feiern ihren "Schlusspfiff"

Abschlussfeier am Gymnasium Untergriesbach - Thomas Kinateder Jahrgangsbester

Die 42 Abiturienten mit Landrat Franz Meyer (hinten v.r.), Direktor Helmut Böhm und Kollegstufenbetreuer Franz Scherb (hinten links).

Untergriesbach. Man hätte meinen können, man sei auf einem Trainer-Seminar oder einer Sportlerfortbildung gelandet. Fast alle Redebeiträge im Rahmen der Abiturfeier gestern in Untergriesbach waren gespickt mit Verweisen, Beispielen, Bildern und Vergleichen aus der Fußballersprache. Die WM in den Köpfen und den Herzen.
42 Kollegiaten feierten ihren Abiturerfolg, sieben Schüler schlossen dabei mit „sehr gut“ ab. Jahrgangsbester war Thomas Kinateder. Spitzenergebnisse erzielten Anke Schmidt, Christina Bauer, Laura Holzhacker, Susanna Pöschl, Florian Schurm und Lena Kienböck.

Landrat: Sanierung der Schule beschlossen.

Es war der vorletzte G-9-Jahrgang. Nächstes Jahr fallen die G-9- und G-8-Jahrgänge zusammen. Weiter „geschichtsträchtig“: Es war der 25. und damit letzte Abiturjahrgang, dem Dr. Helmut Böhm als Schulleiter das Zeugnis überreichen konnte. Und es scheint vom Charakter und vom Engagement her ein außergewöhnlicher Jahrgang zu sein. „Ich freue mich, dass Sie mein letzter Jahrgang waren.“ Mit diesem Kompliment beendete er seine Rede - zum ersten Mal bei der Feier glänzte ein feuchter Schimmer in seinen Augen.
Viel Beifall erntete Landrat Franz Meyer mit der Ankündigung, dass der Schulausschuss des Kreistages einstimmig den Weg frei gemacht hat für die Sanierung des Gymnasiums. Die Kreisverwaltung werde mit den Planungen starten.
Für den „Schlusspfiff“ sorgte im wahrsten Sinne des Wortes Bürgermeister Hermann Duschl. Er hatte eine Schiedsrichterpfeife und eine Deutschlandfahne zum Rednerpult mitgebracht und beschrieb an mehreren Beispielen die Parallelen zwischen einem Fußballspiel und der Lebenssituation der Abiturienten. Fazit: „Eine wichtige Qualifikation ist geschafft, das Endspiel war es aber noch nicht, es folgen noch viele Partien.“
Einen Kontrast setzte Elternbeiratsvorsitzende Marieluise Erhard.

 

 Ihre Metaphorik stammte nicht aus dem Fußball-, sondern aus dem Golfsport. „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich lange darauf gefreut hat“, beschrieb sie die Gefühle der Absolventen.

Als Trio gestalteten Anke Schmidt, Florian Bernetseder und Michael Windpassinger die Abschiedsworte der Absolventen. Nie vergessen werden sie ihren ersten Schultag am Gymnasium. Es war der 11. September 2001, als das World-Trade-Center einstürzte. Für Schmunzeln sorgten einige geschichtliche Erinnerungen an das erste Schuljahr: Man zahlte damals noch mit der D-Mark, Rot-Grün regierte das Land und 1860 München spielte damals in der Bundesliga - lange her. Als Höhepunkte ihrer Schuljahre nannten sie die Fahrten nach Barcelona und Berlin sowie „gefühlte 15 Wandertage nach Obernzell“. Sie schlossen mit einem Dank an alle, die ihnen auf ihrem Weg geholfen hatten.
Nicht Geschichtliches oder lateinische Gelehrsamkeiten stellte Direktor Böhm diesmal ins Zentrum seiner Rede, sondern Sportliches, allem voran den Fußballsport. Um Erfolg zu haben, „muss man üben und üben und schweißtreibend trainieren und den inneren Schweinehund überwinden“, sagte er. Im Sport und Leben sei es wichtig, sich die Kräfte einzuteilen, um dann im richtigen Augenblick die Chance zu verwerten. Keine Chance habe man in Spiel und Leben ohne Teamgeist. Und: „Nicht das Fallen, sondern das Liegenbleiben ist eine Schande.“ Abschließend gratulierte er den Absolventen zum „Turniersieg“.

Fußball dominiert die Redebeiträge

Musikalisch gestaltet hatten die Feier und den späteren Ausklang der große Chor unter Leitung von Heidi Kristl, das Orchester und die Big Band (Leitung Elisabeth Rickl) sowie die Abiturientinnen Susanna Pöschl (Klavier) und Magdalena Moser (Querflöte).

Direktor Helmut Böhm (l.) und Kollegstufenbetreuer Franz Scherb (r.) mit den besten Absolventen des Jahrgangs: (v.l.) Anke Schmidt,

Florian Schurm, Susanna Pöschl, Thomas Kinateder (Jahrgangsbester), Lena Kienböck, Laura Holzhacker und Christina Bauer.

Bürgermeister Hermann Duschl sorgte mit Deutschlandfahne und Pfeife für den Schlusspfiff. (Foto: Riedlaicher)