Presseartikel

aktualisiert am 06.05.2010


Artikel vom 06.05.2010

 

 

 

 

 


Lehrkräfte gehen unter Tage

 

 

Exkursion des Gymnasiums ins Bergwerk Kropfmühl - 

 

Einfahrt auf 200 Meter Tiefe

 

Eine Steinskulptur aus Zimbabwe übergab Vorstand Martin Ebeling (l.) an Klassenlehrerin Kristina Pupeter und Studiendirektor Helmut Böhm.

Eine Lehrergruppe vor der Einfahrt am Erhard-Schacht beim etwas anderen Unterricht. (Foto: Donaubauer)

Von Otto Donaubauer

Kropfmühl. Einen etwas anderen Unterricht erlebten 50 Lehrer des Gymnasiums Untergriesbach. Auf dem Stundenplan einer Exkursion ins Graphitbergwerk Kropfmühl standen Lektionen in Bergbaukunde, Geologie und Mineralogie. Diesmal hieß es für die Lehrkräfte: „Ohren spitzen, genau hinschauen und nachfragen“. Bei einem Lehrertag erfuhren die Pädagogen alles über den heimischen Rohstoff Graphit.
Der Vorstand der Graphit Kropfmühl AG Martin Ebeling stellte das Thema und die Firma vor. In Kropfmühl sei ein bedeutender Teil der Geschichte der Region geschrieben worden. Mit dem Gymnasium bestehe eine enge Zusammenarbeit, die sich besonders durch die aktive Beteiligung an den Projekten der Lynx-Zimbabwehilfe verstärkte habe. Besonders hervor getan habe sich die Klasse 9 d mit verschiedenen erfolgreichen Aktionen. Als Dank übergab Ebeling eine Steinskulptur mit dem Titel „Eye Witness“, also Augenzeuge, aus den Werkstätten der Shona in Zimbabwe an Klassenlehrerin Kristina Pupeter und Direktor Helmut Böhm. Dabei wies er auch auf eine Ausstellung der afrikanischen Steinkunst vom 19. Juli bis 15. August in Kropfmühl hin.
Eine lange Freundschaft und wertvolle partnerschaftliche Beziehungen bestünden nach den Worten von Studiendirektor Helmut Böhm zwischen dem Graphitwerk und dem Gymnasium Untergriesbach. 

 

Danach ging es in mehreren Gruppen zu den Stätten der Gewinnung und Aufbereitung des schwarzen Bodenschatzes. Nach einem Informationsfilm stand die Befahrung des Besucherbergwerkes mit Josef Fasser auf dem Stundenplan, dann führte Produktionsleiter Oliver Link durch die verschiedenen Stufen der Aufbereitung und Veredelung. Dabei erfuhren die großen Schüler viele Details über die Eigenschaften des Minerals, über die Produktionsverfahren und die Verwendung des fertigen Produktes. Ein Blick hinter die chemische und physikalische Beschaffenheit und die Analysenmethoden wurde in den Labors geworfen.
Eine kleinere Gruppe konnte das Bergwerk hautnah erleben. Mit Grubenbetriebsführer Erich Hoffmann fuhren sie auf die zwölfte Sohle des Erhard-Schachtes in 200 Metern Tiefe ein. Zuvor wurden sie in der Waschkaue mit der entsprechenden Kleidung ausgestattet und am Schacht erhielten sie ihre Grubenlampe und den vorgeschriebenen Filter für den Ernstfall. Der kühle Luftzug aus dem Schacht und die Ankündigung, dass es gleich mit einer Geschwindigkeit von vier Metern in der Sekunde in die Tiefe gehen werde, sorgte teils für nachdenkliche Gesichter.
Für gar manche Lehrkraft wird mit dem nächsten Bleistiftstrich die Erinnerung an eine interessante Begegnung mit dem schwarzen Mineral aus Kropfmühl aufkommen.