Von
Otto Donaubauer
Kropfmühl.
Einen etwas anderen Unterricht erlebten 50 Lehrer des Gymnasiums
Untergriesbach. Auf dem Stundenplan einer Exkursion ins
Graphitbergwerk Kropfmühl standen Lektionen in Bergbaukunde,
Geologie und Mineralogie. Diesmal hieß es für die Lehrkräfte:
„Ohren spitzen, genau hinschauen und nachfragen“. Bei einem
Lehrertag erfuhren die Pädagogen alles über den heimischen
Rohstoff Graphit.
Der Vorstand der
Graphit Kropfmühl AG Martin Ebeling stellte das Thema und die
Firma vor. In Kropfmühl sei ein bedeutender Teil der Geschichte
der Region geschrieben worden. Mit dem Gymnasium bestehe eine enge
Zusammenarbeit, die sich besonders durch die aktive Beteiligung an
den Projekten der Lynx-Zimbabwehilfe verstärkte habe. Besonders
hervor getan habe sich die Klasse 9 d mit verschiedenen
erfolgreichen Aktionen. Als Dank übergab Ebeling eine
Steinskulptur mit dem Titel „Eye Witness“, also Augenzeuge,
aus den Werkstätten der Shona in Zimbabwe an Klassenlehrerin
Kristina Pupeter und Direktor Helmut Böhm. Dabei wies er auch auf
eine Ausstellung der afrikanischen Steinkunst vom 19. Juli bis 15.
August in Kropfmühl hin.
Eine lange
Freundschaft und wertvolle partnerschaftliche Beziehungen bestünden
nach den Worten von Studiendirektor Helmut Böhm zwischen dem
Graphitwerk und dem Gymnasium Untergriesbach.
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Danach
ging es in mehreren Gruppen zu den Stätten der Gewinnung und
Aufbereitung des schwarzen Bodenschatzes. Nach
einem Informationsfilm stand die Befahrung des Besucherbergwerkes
mit Josef Fasser auf dem Stundenplan, dann führte
Produktionsleiter Oliver Link durch die verschiedenen Stufen der
Aufbereitung und Veredelung. Dabei erfuhren die großen Schüler
viele Details über die Eigenschaften des Minerals, über die
Produktionsverfahren und die Verwendung des fertigen Produktes.
Ein Blick hinter die chemische und physikalische Beschaffenheit
und die Analysenmethoden wurde in den Labors geworfen.
Eine kleinere
Gruppe konnte das Bergwerk hautnah erleben. Mit Grubenbetriebsführer
Erich Hoffmann fuhren sie auf die zwölfte Sohle des
Erhard-Schachtes in 200 Metern Tiefe ein. Zuvor wurden sie in der
Waschkaue mit der entsprechenden Kleidung ausgestattet und am
Schacht erhielten sie ihre Grubenlampe und den vorgeschriebenen
Filter für den Ernstfall. Der kühle Luftzug aus dem Schacht und
die Ankündigung, dass es gleich mit einer Geschwindigkeit von
vier Metern in der Sekunde in die Tiefe gehen werde, sorgte teils
für nachdenkliche Gesichter.
Für gar manche
Lehrkraft wird mit dem nächsten Bleistiftstrich die Erinnerung an
eine interessante Begegnung mit dem schwarzen Mineral aus Kropfmühl
aufkommen. |